Kleine Raupen mit gefährlicher Auswirkung

Warum der Eichenprozessionsspinner nicht zu unterschätzen ist

Friday, April 25, 2025

In den letzten Jahren häufen sich die Warnungen vor einer kleinen, unscheinbaren Raupe, die große Probleme bereiten kann: dem Eichenprozessionsspinner. Was auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Schädling aussieht, stellt sich bei näherem Hinsehen als ernstzunehmende Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt heraus.

Was ist der Eichenprozessionsspinner?

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Nachtfalter, dessen Raupen hauptsächlich an Eichenbäumen leben. Besonders auffällig ist ihr Verhalten: Die Raupen bewegen sich in langen Reihen – sogenannten Prozessionen – vom Nest zum Futterplatz, was ihnen ihren Namen eingebracht hat.

Die eigentliche Gefahr geht nicht von den Tieren selbst, sondern von ihren Brennhaaren aus. Diese feinen, kaum sichtbaren Haare enthalten das Nesselgift Thaumetopein, das bei Menschen und Tieren schwere allergische Reaktionen auslösen kann. Die Haare können durch Wind kilometerweit getragen werden und auch nach dem Verlassen des Nestes über Jahre aktiv bleiben. Mögliche Reaktionen beim Menschen können sein:

  • Starker Juckreiz und Hautausschlag (Raupendermatitis)

  • Atembeschwerden, insbesondere bei Asthmatikern

  • Augenreizungen

  • In schweren Fällen: Schockreaktionen

Auch Haustiere wie Hunde oder Pferde können beim Schnüffeln oder Fressen in Kontakt mit den Brennhaaren kommen. Das kann zu Schwellungen im Maul, Atemnot oder sogar zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.

Wo und wann treten sie auf?

Besonders betroffen sind Parks, Wälder, Schulhöfe und Spielplätze – überall dort, wo Eichen wachsen. Die Aktivität der Raupen konzentriert sich vor allem auf die Monate Mai bis Juli. Durch außergewöhnlich trockene Jahre haben sich die Populationen des Eichenprozessionsspinners in vielen Regionen stark ausgebreitet.

Wie kann man sich schützen?

  • Eichen mit Warnschildern meiden, besonders während der Raupenzeit (Mai bis Juli)

  • Direkten Kontakt mit Nestern oder Raupen unbedingt vermeiden

  • Beim Verdacht auf Kontakt: Kleidung sofort waschen, Haut und Augen gründlich spülen

  • Bei Reaktionen ärztliche Hilfe aufsuchen

  • Tiere fernhalten und bei Symptomen umgehend den Tierarzt kontaktieren

Was wird dagegen unternommen?

Viele Kommunen lassen die Nester professionell entfernen – oft durch Absaugen oder Abbrennen. Eine Bekämpfung mit Bioziden ist zwar möglich, muss aber wegen der Auswirkungen auf andere Insekten sehr gezielt und vorsichtig erfolgen. Prävention spielt eine wichtige Rolle: durch Monitoring, das Aufstellen von Pheromonfallen und gezielte biologische Maßnahmen.

Fazit

Der Eichenprozessionsspinner mag klein sein, doch seine Auswirkungen sind groß. Mit Aufmerksamkeit, Vorsicht und gezielter Bekämpfung kann man sich und andere jedoch gut schützen. Besonders in den Monaten Mai bis Juli gilt: Augen auf – und Abstand halten.